Interne Ermittlungen sind heute Teil des Unternehmensalltags, sei es zur Sicherstellung der Einhaltung interner Regeln oder zur Kooperation mit Ermittlungsbehörden. Typisch für den Compliance-Bereich sind diverse Anforderungen an die Durchführung zu beachten und zu koordinieren. Zentral ist dabei der Datenschutz, da in den untersuchten Unterlagen und E-Mails personenbezogene Daten enthalten sind. Auch in Interviews werden solche geschützten Angaben generiert und ganz vollständig anonyme Untersuchungsberichte sind ebenfalls kaum denkbar. Die DSGVO entfaltet hier ihr ganzes Spektrum an Vorgaben: Rechtfertigung der Verarbeitung, Durchführung von Datenschutzfolgenabschätzungen, Schaffung von Transparenz, usw. Dies alles in einer Situation, in der die Geltendmachung von Betroffenenrechten oder Schadensersatzforderungen angesichts gegensätzlicher Interessenlagen latent droht und datenschutzbehördliche Maßnahmen eine zusätzliche Belastung darstellen würden.

Das Praxisseminar soll vor diesem Hintergrund Orientierung in den zentralen datenschutzrechtlichen Fragen bieten: Wie muss eine interne Ermittlung geplant werden? Welche besonderen Anforderungen stellen sich im Beschäftigtendatenschutz? Wie verhalten sich die strafrechtlichen Anforderungen an die Aufklärung hierzu? Welche Rolle spielen die mittlerweile verpflichtenden Hinweisgebersysteme? Wie geht man mit internationalen Datenflüssen im Konzern oder zu ausländischen Behörden um? Auf Grundlage ihrer umfangreichen Praxiserfahrung zeigen die Referentinnen und Referenten neben den rechtlichen Fallstricken vor allem Lösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten auf. Daneben steht der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt.